Vom Totenbaum zum Öko-Sarg.

Der Holzsarg im Wandel der Zeit.

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Ob bei einer traditionellen Erdbestattung oder einer Kremierung: Wir betten unsere geliebten Verstorbenen in einen Sarg, in dem sie ihren letzten Weg antreten. Ganz selbstverständlich gehört für uns der Sarg zur Bestattung, er ist ein wichtiges Element der Abschiedskultur und letztendlich fast schon zu einem Symbol für den Tod an sich geworden. 

Auch in der Literatur- und Populärkultur hat er, ebenso wie in Subkulturen, seinen eigenen Platz: Der Vampir schläft, laut fiktionaler Romane, tagsüber im Sarg und es gibt unzählige Gegenstände in Sargform (von der Handttasche bis zum USB-Stick), die sich großer, modischer Beliebtheit erfreuen.  

Der Wiener nennt ihn liebevoll- zynisch Holzpyjama (sprich wienerisch: Hoidsbidschama) und verweist damit gleich auf das häufigste Herstellungsmaterial von Särgen, nämlich Holz.  

Wir werfen einen Blick auf Herkunft und Geschichte des Holzsarges, sowie aktuelle Entwicklungen und die Frage, warum wir eigentlich unsere Toten darin bestatten. 

Ganz allgemein versteht man unter einem Sarg ein Behältnis für den Transport, die Aufbewahrung und die Beisetzung eines Leichnams. Interessant ist auch die Herkunft des Wortes „Sarg“: Es wurde im 17. Jahrhundert dem Kirchen-Latein entlehnt, das Wort Sarg leitet sich aus der lateinischen Kurzform „sarc“ von „sarcophagus“ ab.  

Sarko phágos (σαρκοφάγος) stammt aus dem Altgriechischen und kann mit „Fleisch verzehrend“ übersetzt werden. Diese eigentümliche Bedeutung von Sarg als „Fleischfresser“ lässt sich historisch erklären.  

Frühe Särge wurden aus dem sogenannten lithos sarkophagus (=fleischfressende Steine), einem Kalkstein, abgebaut und in der kleinen Stadt Assos (im heutigen Nordwesten der Türkei) hergestellt. Dieser spezielle Kalkstein begünstigte die rasche Verwesung der Verstorbenen und im Lauf der Zeit hat sich die Bezeichnung Sarkophag dann auf alle Särge, auch aus anderen Materialien übertragen. Weitere, heute aber nicht mehr sehr geläufige, Bezeichnungen für Särge waren Totenlade, Totenschrein oder Totentruhe. Der Brauch, Verstorbene in ausgehöhlten Baumstämmen (sogenannten Totenbäumen) beizusetzen, ist in Nord- und Mitteleuropa bereits in der Jungsteinzeit nachweisbar. 

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