Trauer vs. Depression:
Unterschiede und Ähnlichkeiten zweier psychologischer Phänomene

Wir alle kennen das Gefühl von Traurigkeit und wissen intuitiv, was mit dem Begriff „Trauer“ gemeint ist. Umgangssprachlich werden gerade Depression bzw. depressive Symptome und das Erleben von Trauer oft vermischt: Wir beschreiben jemanden als traurig, auch wenn er keine unmittelbare Verlusterfahrung gemacht hat, sondern einfach auf uns traurig wirkt. Zum Beispiel aufgrund seines Gesichtsausdrucks, seiner Körperhaltung, seiner Stimme usw.. Oder „depressiv sein“ wird als Teil der Trauerreaktion beschrieben, ohne, dass wir uns vielleicht bewusst sind, ab wann von einer Depression im Sinne einer Erkrankung zu sprechen ist.
Beide Phänomene verursachen äußerlich ähnlich wirkende Einschränkungen wie z.B.: Niedergeschlagenheit, Antriebslosigkeit, Interessenlosigkeit, Schlafstörungen, Appetitverlust, Freudlosigkeit.
Es ist also nicht überraschend, dass die Abgrenzung von Trauer und Depression nicht immer so offensichtlich ist, selbst die Fachwelt tut sich schwer hier eine messerscharfe Trennlinie einzuführen.
Letztlich ist Trauer mit ihren Begleiterscheinungen individuell und auch depressive Erkrankungen verlaufen unterschiedlich in ihrer Symptomatik und Intensität. Die beiden psychologischen Phänomene Trauer und Depression werden hier skizziert und sowohl ihre Unterschiede als auch ihre Ähnlichkeiten dargestellt.
Denn eine sorgfältige Unterscheidung von Trauer und Depression ist enorm wichtig. Einerseits damit Menschen mit normalen Trauerreaktionen nicht irrtümlich als an einer Depression erkrankt diagnostiziert werden, aber auch damit Trauernden, die an einer Depression erkranken, nicht die notwendige Hilfe verwehrt bleibt…
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